Chemisches Peeling
Ein chemisches Peeling führt wie das Wort schon sagt zu einem Schäleffekt. Während beim mechanischen Peeling nur die obersten Hornschüppchen abtragen werden, wirkt ein chemisches Peeling durch alle Hautschichten bis zur Basalmembran und regt dort die Zellneubildung an. Für das medizinische Peeling stehen Kombinationen aus Fruchtsäure und Salizylsäure unterschiedlichster Konzentrationen und Mischungsverhältnisse zur Verfügung. Mittels Fruchtsäuren wird der pH-Wert gesenkt und die Ceramide (Kitt- Substanz) zwischen den Hornzellen aufgeweicht.
So können folgende Krankheitsbilder oder Hautzustände mit einem chemischen Peeling positiv beeinflusst werden:
Verhornungsstörungen:
- Akne
- Hyperkeratosen (übermässige Verhornung), Reibeisenhaut
- Psoriasis (Schuppenflechte)
Pigmentstörungen:
- Chloasma, Melasma (übermässige Einlagerung von Melanin)
- Nach Entzündungen
Stabilitätsverlust des Collagen-Elastin-Netzes:
- Fältchen
- Oberflächliche Narben
- Striae (Streifen)
- Rosazea („Kupferrose“)
Störung des Hydrolipidfilmes:
- Neurodermitis
- Ekzeme
- Trockene Haut
PH-Wert Verschiebungen:
- Dermatosen (Hauterkrankungen)
- Barriere-gestörte Haut
Wie ist der Ablauf eines chemischen Peelings und was muss beachtet werden?
Vorbehandlung
Für ein erfolgreiches Peeling ist eine Vorbehandlung unablässig. Am besten wird die Haut 2-3 Wochen vorher, mindestens aber eine Woche vorher mit einer Fruchtsäurecreme „trainiert“. Einerseits steigert es Verträglichkeit und vor allem die Effektivität des Peelings. Je nach Zielsetzung und Hauttyp sind 4-6 Peelings erforderlich, dazwischen liegt eine Pause von 2-3 Wochen.
Ablauf des Peelings
Eine Sitzung dauert ca. 40 Minuten.
Zunächst wird die Haut mit einem Active Foam gereinigt und mit einem Alkoholtuch entfettet. Dabei kann man sehr gut erkennen, wie die Haut reagiert und die Empfindlichkeit einschätzen, wobei auch nicht immer 100-prozentig genau vorhersagen.
Nachdem Augen und empfindliche Partien geschützt werden, wird das Peeling aufgetragen. Dabei kommt es zu einem mehr oder weniger starken Hitzegefühl. Das Peeling wird mit einer entsprechenden Creme neutralisiert und zwar dann, wenn ein sogenanntes Frosting auftritt oder wenn man das Brennen als zu stark empfindet, wobei eine Einwirkzeit von 2-3 Minuten angestrebt und in der Regel meist auch erreicht wird.
Nachdem die Neutralisationscreme auf das ganze Gesicht aufgetragen wurde, kommt zur Kühlung ein in kaltes Wasser getränktes Tuch über das Gesicht, was sofort als sehr angenehm empfunden wird. Nach einigen Minuten wird die Neutralisationscreme abgetragen und der pH-Wert mit dem Gesichtswasser Refresh & Care wieder gesenkt. Danach kann noch eine rehydrierende und kühlende Aloe Vera-Maske angewendet werden, bei stärkeren Rötungen auch noch ein Kollagen-Vlies, welches auch noch zusätzlich Kollagen in die Haut einschleust, was sowohl für jugendliche als auch für reifere Haut einen sehr guten Effekt hat. Abschliessend wird eine Pflege gemäss Hauttyp aufgetragen, meist eignet sich der Scalming Balm mit kühlenden und antiirritativen Eigenschaften ideal als Nachpflege zum Peeling.
Nach dem Peeling
Ganz wichtig ist es, dass man sich nach einem Peeling nicht der Sonne aussetzt, sonst könnte es zu Pigmentverschiebungen kommen. Also sollten bevorstehende Urlaube und Skiausflüge unbedingt in die Planung miteinbezogen werden. Man kann aber durchaus auch in den Sommermonaten peelen, muss aber ganz konsequent einen Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor auftragen.
Wie gross der Schäleffekt sein soll, kann man vorher besprechen und entsprechend regulieren. Wenn die Haut sich nicht abziehen lässt, bedeutet das nicht, dass das Peeling keinen Effekt hatte. Allerdings kann man den Schäleffekt steuern, wobei zu beachten ist, dass die Haut sehr individuell reagiert und auch der Hormonhaushalt eine wichtige Rolle spielt, was vor allem beim Akne Peeling junger Damen beachtet werden muss. Anschliessend bedarf es einer Pflege, bei junger Haut mit einer leichten Gelcreme, die auch noch kühlt, bei reiferer Haut mit einer stärker reichhaltigeren Creme. In den ersten 4 Tagen nach dem Peeling sollten keine Fruchtsäurepräparate verwendet werden, da die Haut zu empfindlich ist.
Vor allem für die Akne Haut bedeutet die Applikation der Salizylsäure einerseits eine Desinfektion. Der wichtigere Effekt ist aber, dass der Pfropf sich öffnet und der Talg abfliessen kann, ohne die Gänge zu verstopfen oder zu reizen. Also ein gewisses «Aufblühen» der Akne ist gewollt und ein durchaus positiver Effekt. Danach kommt die Heilung.
Ein klareres und frischeres Hautbild ist ein Soforteffekt des Peelings, Änderungen der Hautstruktur beobachtet man in der Regel ab dem 2. Peeling.
Kontraindikationen
Man darf nicht allergisch gegen Salicylate sein, was z.B. in Aspirin enthalten ist und nicht gerade zuvor eine anderweitige chemische Hautbehandlung oder dermatologische Behandlung mit einem Vitamin A Präparat oder Isotretionin durchgeführt haben. Sonnenanbeter und Menschen, die unbedingt regelmässig in das Solarium gehen, können nicht einem Peeling unterzogen werden. Auch eine schwere Nierenerkrankung schliesst vom Peeling aus, ebenso eine simultane Einnahme von Tetrazyklinen, also ein Antibiotikum, was z.B. bei Borreliose angewendet wird sowie ein akuter Schub eines Herpes.
Ganzjährig Termine buchbar.
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