Gynäkomastie

Gynäkomastie ist eine abnorme Grössenzunahme der männlichen Brust.

Diagnostik

Physiologisch ist es eine Brustdrüsenvergrösserung während der Pubertät, was dann mit dem Hormonausgleich wieder verschwindet. Im Alter kann es ebenfalls auftreten, da die Hormonproduktion der Hoden nachlässt und es zu einem relativen Östrogenüberschuss kommt.

Auch Medikamente und Drogen können einen östrogenartigen Effekt aufweisen. Es handelt sich dabei um spezielle Diuretika, Digitalis (zur Herzbehandlung), aber auch Drogen wie Heroin und Cannabis. HIV-Medikamente können eine schmerzhafte Gynäkomastie auslösen.

Im Rahmen von Erkrankungen wie Leberzirrhose und chronischem Nierenversagen wird eine Gynäkomastie beobachtet. Auch im Zusammenhang mit anderen Tumorleiden wie beispielsweise das Hodenkarzinom, in etwa 10%, aber auch anderen Tumorerkrankungen, wie z.B. des Magens, der Bauchspeicheldrüse und der Bronchien, aber äusserst selten.

Nebst der Vergrösserung der Brustdrüse können an gleicher Lokalisation Fettgewebsgeschwülste auftreten, die eine Gynäkomastie vortäuschen oder ein Blutschwamm, eine Vermehrung von Lymphgefässen oder selten bei Männern vor allem jenseits des 70. Lebensjahres Brustkrebs.

Behandlung

Während die pubertäre Gynäkomastie weder der Abklärung noch der Behandlung bedarf, braucht es bei allen anderen Formen eine Untersuchung in Form von Labor und allenfalls eines Ultraschalls. Ausserdem müssen alle Medikamente genau eruiert werden. Ist die Brustvergrösserung dann nicht störend, bedarf es keiner weiteren Behandlung, ausgenommen im Rahmen der HIV-Therapie, da starke Schmerzen mit der Behandlung vergesellschaftet sein können.

Da eine Gynäkomastie kosmetisch störend ja sogar mit erheblicher Einschränkung des Selbstwertgefühls und Stigmatisierung durch die Umgebung einhergehen kann, ist die operative Entfernung des Brustdrüsenkörpers angezeigt. Dies ist ohne relevante Narbenbildung möglich.

Die Operation kann ambulant meist unter Vollnarkose durchgeführt werden. Gelegentlich muss eine kleine Drainage eingelegt werden, die der Hausarzt 24 Stunden postoperativ entfernen kann. Eine Entfernung des Nahtmaterials ist nicht nötig.

Risiken sind nie ausgeschlossen, jedoch ist die Gefahr von Wundinfektionen selten. Die Bildung von Wundwasser (Serom) ist möglich und resorbiert sich in der Regel selbst. Bis zur gesicherten Wundheilung darf kein Sport, insbesondere kein Training des Oberkörpers durchgeführt werden. Die Dauer der Arbeitsunfähigkeit richtet sich nach dem Beruf, für Bürotätigkeiten sind dies nur wenige Tage.

Behandlungskosten

Die Übernahme der Operationskosten durch die Krankenversicherung ist nicht obligatorisch. Es empfiehlt sich daher zuvor eine Kostengutsprache einzuholen. Dazu bedarf es der Fotodokumentation und einem Zeugnis zur Indikationsstellung.

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