Stosswelle

Eine überzeugende Therapie bei orthopädischen Erkrankungen.

Stosswelle

In den letzten 20 Jahren hat sich die Stosswellentherapie zur Behandlung von Erkrankungen im gesamten muskuloskeletalen Bereich stark weiterentwickelt. Mit dieser Behandlung ist man in der Lage, Operationen zu ersetzen oder diese zu vermeiden. Sie ist somit ein fester Bestandteil der konservativen Behandlung in der Orthopädie und Chirurgie.

In der Praxis kommen fokussierte Stosswellen und radiale Druckwellen zum Einsatz.

Was versteht man physikalisch unter der Stosswelle?

Unter einer Stosswelle versteht man akustische Pulse mit hohen positiven Amplituden. Sie können kurzzeitig Energie vom Ort der Erzeugung auf das umgebende Gewebe übertragen. Die Kraftwirkungen treten an Grenzflächen, aber kaum in homogenem Gewebe auf, z.B. Wasser, aus dem ein grosser Teil unseres Gewebes besteht. Somit sind Stosswellen das ideale Mittel, Wirkungen in der Tiefe des Gewebes zu erzeugen, ohne das davor liegende Gewebe zu beeinträchtigen. Es kommt dann dabei zu einer Reizung oder Stimulation des Gewebes, die zu Heilungsprozessen führt. Es kommt zu einer Steigerung der Durchblutung und einer Intensivierung des Stoffwechsels.

Was sind die biologischen Auswirkungen der Stosswelle?

Physikalische Effekte führen zu einer biologischen Reaktion des Körpers. Nachgewiesen wurde:

  • Erhöhung der Zelldurchlässigkeit
  • Stimulation der Mikrozirkulation von Blut und Lymphe
  • Ausschüttung von Stickoxid, diese wirken entzündungshemmend und geweberegenerierend
  • antibakterieller Effekt
  • Ausschüttung von Wachstumshormonen für Blutgefässe, Haut, Kollagen etc.
  • Stimulation von Stammzellen
  • Reduktion schmerzempfindlicher Nervenfasern

Die Therapie ist schonend, nicht invasiv und kann ambulant durchgeführt werden.

Wie wird die Stosswelle angewendet?

Zwischen den Sitzungen erfolgt die Phase der Geweberegeneration, also sind Sitzungen in einen Abstand von 1-2 Wochen nötig. Der Effekt stellt sich nicht nach der ersten Sitzung ein, sondern braucht die Zeit, bis die Geweberegeneration gestartet hat. In der Regel spürt man nach der 3. Behandlung den Behandlungserfolg.

Bei Sehnenerkrankungen muss man 3-5 Sitzungen planen, bei Beteiligung der Muskulatur sind meist 8-10 Sitzungen nötig.

Mit einer klinischen Untersuchung und einer Ultraschalluntersuchung wird vorher eingegrenzt, wo behandelt werden muss. Diese Therapie ist nicht unter einer Lokalanästhesie durchführbar, da diese nachweislich den Effekt vermindert. Ausserdem ist die Rückmeldung des Patienten notwendig, um noch exakter am erkrankten Punkt behandeln zu können. In einigen Fällen sind zur Diagnosesicherung und Lokalisation noch andere, meist schichtbildgebende Untersuchungen notwendig.

Vor dem Start der Therapie werden im persönlichen Gespräch mit dem Patienten u.a. mögliche Nebenerkrankungen oder die Einnahme von Blutverdünnern erörtert.

Was muss man nach der Behandlung beachten?

Grundsätzlich kann der Patient nach der Behandlung Sport treiben und seiner Arbeit nachgehen. Nach einer Schulterbehandlung sollte man Überkopfarbeiten vermeiden. Allenfalls macht es Sinn, die Stosswellentherapie mit einer Physiotherapie zu unterstützen. Beim Fersensporn ist die Versorgung mit einer Schuheinlage empfehlenswert.

Gibt es Nebenwirkungen?

Die Behandlung kann z .T etwas schmerzhaft sein. Manchmal tritt eine Verstärkung der Schmerzen ca. 24-48 Stunden später in dem betroffenen Gebiet auf, da das Gewebe aktiviert wurde. Die Schmerzen gehen aber wieder in gleichem Zeitraum weg und danach stellt sich meist eine spürbare Besserung ein. Eine Schmerzzunahme muss aber nicht in allen Fällen auftreten. Verspannte Muskeln werden schnell weicher und dehnbarer. Bei Behandlungen der Halswirbelsäule können für ein bis zwei Tage Ohrengeräusche auftreten. Passager kann es zu Rötungen kommen, die aber gleichentags verschwinden. Selten treten unter bestimmten Bedingungen des Gewebezustandes des Patienten auch mal Hämatome auf, diese eher bei Behandlungen in der Glutealregion. In solchen Fällen wird dann mit niedrigerer Energie behandelt. Die Hämatome verschwinden wieder komplett.

Langfristige Nebenwirkungen sind bei korrekter Anwendung nicht bekannt.

Was kann man alles mit der Stosswelle behandeln?

  • Muskuläre Schulterschmerzen
  • Tennisarm
  • Golferarm
  • Fersensporn, Fasziitis plantaris
  • Achillodynie
  • Tibiakantensyndrom (vor allem bei Marathonläufern)
  • Patellaspitzensyndrom (vor allem bei Fussball, Volleyball, Basketball, Leichtathletik)
  • Schleimbeutelentzündung am Oberschenkel
  • Muskelverhärtungen
  • Reizungen der Sehnen
  • Muskelschmerzen entlang der Wirbelsäule
  • Behandlung der Adduktorentendinopathie
  • Coccygodynie (Steissbeinsyndrom)

Wer übernimmt die Kosten der Therapie?

Die Grundversicherung deckt die Kosten dieser Therapie trotz offensichtlich wirtschaftlichem Vorteil nicht ab. Dies hat einen historischen Hintergrund, auch wenn die Therapie wissenschaftliche Grundlagen der Effektivität zu bieten hat und teurere Behandlungen ersparen kann. Falls Sie eine private Zusatzversicherung im ambulanten Bereich abgeschlossen haben, werden in der Regel alle Kosten übernommen. Sicherheitshalber wird zuvor eine Kostengutsprache beim Versicherer verlangt. Sie können das im Vorfeld genau besprechen.

Wir sind für Sie da.

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